Freitag, 21. November 2014

Japans besonderer Saft - Beobachtungen am Wasser [1976]







Doku Beschreibung:
" In diesem Dokumentarbericht versucht ZDF-Ostasienkorrespondent Gerhard Dambmann die Japaner zu verstehen – vom Wasser her. Denn stärker als Ideologien, Religion oder ausländischer Einfluss hat das Wasser den japanischen Nationalcharakter geprägt. Dem Wasser verdanken die Japaner ihre Hauptnahrung: Fische und Reis. Beim Bau der komplizierten und empfindlichen Bewässerungskanäle für die Reisfelder haben sie über Jahrhunderte hin ihr einmaliges Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt. Aus dem Wasserschufen die Schinto-Götter Japan, und die fließende Vergänglichkeit des Wassers prägt ihr Naturgefühl und ihre Kunst. Nur wer die untergründigen Bindungen der Japaner ans Wasser begreift, kann die Zen-Gärten in Kyoto, die reinigenden Steinbecken vorden Schinto-Schreinen und die drall-bunten japanischen Volksfeste verstehen. Kein bedeutender Tempel ist ohne seinen Teich, in dem die Steine das Harte-Männliche und das Wasser das Fließende-Weibliche des taoistischen Yang-Yin symbolisieren. Jedes Frühjahr, wenn der Winter geht, stellen sich Gläubige, nur mit einem weißen Lendentuch bekleidet, unter mächtige, eisige Wasserfälle, die ihre Schuld wegspülen sollen. Da ist es kein Zufall, dass die Japaner ihr größtes Vergnügen im Wasser finden, im heißen Bad. Überall sprudeln aus Japans vulkanischem Untergrund die heißen Quellen ans Licht und überziehen so ganz Japan mit einem Netz von Badeorten. Von den heißen Quellen im tiefen Schnee in den Bergen bis zur Spielerei des heißen Bades in einer Zahnradbahn reicht das Angebot, vom heute meist getrennten Bad bis hin zu dem immer noch nicht ausgestorbenen “gemischten” Bad, wo Männer und Frauen, wie der liebe Gott sie schuf, in den Nebelschwaden der Badehäuser kaum zu unterscheiden sind. Selbstwilde Affen in Nordjapan überstehen Schnee und Eis des Winters nur, indem auch sie regelmäßig in einer natürlichen heißen Quelle baden. Viele Möglichkeiten gibt es, sich einem fremden Volk zu nähern: historische Interpretationen, gesellschaftspolitische Deutungsversuche, geographische Betrachtungsweisen. "



Video Stream:

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